Arches National Park und Canyons – Teil 1 vom 2. Mai bis 7. Mai 2016

Mm heutigen Reisetag nach Moab haben wir uns den auf dem Weg liegenden Needles Overlook angesehen. Am Overlook kann man meilenweit in den Needles District des Canyonlands NP sehen. Wir konnten teilweise direkt an der Abbruchkante entlanggehen und diese unendliche Weite wirken lassen. Nach diesem Abstecher haben wir uns unsere nächste Unterkunft gesucht und siehe an: Es ist ein Camper. Da dieser nur unwesentlich kleiner ist als unsere Münchner Wohnung, haben wir kurzerhand beschlossen, diesen Camper an das Motorrad anzuhängen und ab sofort mit dem gewohnten Standard zu reisen. Unsere 160 Pferde müssten dafür ausreichen, einzig die Kurvenlage wird ein wenig darunter leiden.

3. Mai: Wow! Wir waren heute im Arches NP, hier befinden sich über 2.000 benannte Steinbögen (engl.: arches). Vor dem Hintergrund der atemberaubenden La Sal Mountains steht der Delicate Arch allein als einsames Überbleibsel eines verschwundenen Grates am Rande eines Canyons. Dieser Steinbogen hat uns total gefesselt und wir hätten den ganzen Tag dort oben verbringen können. Nicht umsonst ist es auch das Wahrzeichen von Utah. Um dorthin zu gelangen, ist zur Abwechselung eine kleine Wanderung nötig. Der Arches NP lädt auch sonst zu vielen Wanderungen ein, einige davon haben wir unternommen und haben uns gleich mal einen Sonnenbrand geholt. Erwähnenswert ist hier noch der Landscape Arch mit einer Bogenspannweite von 94 Meter.

4. Mai: Kleiner Ausflug in den Canyonlands NP. Dieser Park zeichnet sich durch schöne kurvige Straßen und einen herrlichen Blick über verschiedene Canyons aus. Hier fließt der Green-River in den Colorado-River. Am Nachmittag gab es eine wohlverdiente Ruhepause vor unserem Camper im idyllischen Garten. Abends gab es, wie soll es anders sein, Steaks vom Grill und Bier. Nach Sonnenuntergang konnten wir am Lagerfeuer entspannen.

5. Mai: Ortswechsel von Moab nach Torrey mit einem Abstecher in den Capital Reef NP. Wir haben für die knapp 300 km unglaubliche 6 Stunden benötigt. An jedem Stopp haben wir nette Leute kennen gelernt und jede Menge gequatscht. Das lag auch daran, dass wir uns derzeit auf der Haupt-Route der Canyons befinden. Ralf hat viele Tipps bekommen, welche Straßen wir unbedingt noch fahren müssen. Die verbleibenden 5 Monate werden jetzt schon äußerst knapp!

6. Mai: Weiter gehts nach Panguitch über den Bryce-Canyon auf dem Highway 12 mit über 120 Meilen extrem genialen Motorrad-Kurven. Ein besonderes Highlight sind ca. 6 Meilen auf einem kurvigen Grat (dieses Mal mit Leitplanke) bei dem sich links und rechts tiefe Canyons befinden. Im Bryce-Canyon angekommen sind wir die 18 Meilen erstmal zum Endpunkt hinauf gefahren und dabei hat es uns etwas eingeschneit. Nach wenigen Minuten kam jedoch die Sonne durch und die rötlichen Felsen kamen in ihrer vollen Pracht zur Geltung. Ines sieht in mancher Felsenformation verwunschene Märchenschlösser. Die Farben wechseln sich in den Felsen durch: von rot, rosa, orange, gelb und leicht violett war alles dabei. In Panguitch angekommen, haben wir einen kleinen Burger-Laden, oder besser gesagt, den einzigen Burger-Laden ausprobiert. Burger waren gut und Ines hat einen extrem genialen und hervorragenden Milch-Shake bekommen.

7. Mai: Unsere Unterkunft in Panguitch ist im negativen Sinne einfach erwähnenswert. Bisher hatten wir bei den Unterkünften ein gutes bis sehr gute Preis-Leistungs-Verhältnis. Im Historic Panguitch Inn steckt der Zustand schon im Namen. Selbst die Kakerlaken haben schon bessere Tage gesehen, wir haben zwei tote Exemplare entsorgt. Lebende wurden bisher von uns nicht gesichtet. Die Kaffeemaschine wurde, grob geschätzt, 1984 zum letzten mal benutzt. Die Sicherheits- und Isoliertechnik erinnert uns stark an die nordindischen Mittelklasse-Unterkünfte (Reise aus 2009). Jeder und alles kann quasi zu jeder Zeit in unser Zimmer! Wen wunderts, der Besitzer ist unserer Vermutung nach indischer Abstammung. Wir halten aber bis morgen durch.

Anmerkung: Den Camper mussten wir für die Nachmieter stehen lassen.