Durch Washington und Idaho nach Montana und South Dakota vom 20. bis 27. August

20.08.: Nachdem André Richtung Bahnhof sowie Steffi und Doris zum Flughafen aufgebrochen sind ging es für uns auch weiter – mal wieder über den Columbia River nach Washington State. Unser erster Foto-Stopp fand heute am Mount Helens statt. Mount Helens ist ein noch aktiver Vulkan, der immer mal wieder Asche spuckt. Die nachfolgende Straße war ziemlich schlecht, d.h. für Ralf war es ein wahres Vergnügen zu bremsen, Gas zu geben und auszuweichen – für Ines weniger. Aber das Ende der Straße hatte einen wunderbaren Ausblick auf Mount Rainier parat. Dieser Berg ist mit knapp 4.400 Meter der höchste Berg in der Kaskadenkette und im Washington State. Unser heutiges Tagesziel ist die Stadt Wenatchee, auch bekannt als die Apfelhauptstadt, aufgrund der vielen Apfelplantagen. Lokale Äpfel haben wir probiert – lecker!

21.08.: Unsere Strecke führte uns am Columbia River flußaufwärts. Wir waren überrascht, dass bereits 100 km landeinwärts der Evergreen-State (= Beiname von Washington) in eine trockene Canyon-Landschaft, ähnlich wie in Utah und Nevada übergeht. Es folgten danach riesige landwirtschaftliche Flächen, auf denen teilweise verfallene und verlassene Farmen zu sehen waren. Wo diese Farmer jetzt wohl leben? Nach einiger Zeit trafen wir erneut auf den Columbia River, dem wir dann bis zum Franklin D. Roosevelt Lake folgten und dort ein Picknick mit herrlichem Ausblick genossen. Weiter ging es durch Wald- und Seelandschaften Richtung Rocky Mountains und das Grün kehrte wieder zurück. Die Nacht verbrachten wir bereits in Idaho.

22.08.: Der Idaho Panhandle kann sich ruhig mit dem Rest von Idaho messen lassen. Auch hier wunderschöne Straßen durch Wälder, an Flüssen und Seen vorbei. Die Grenze nach Montana war schnell erreicht und wir fuhren auch hier zum zweiten Mal in diesen Staat. Montana ist einer der unbewohntesten US-Staaten. Durch den Kootenai National Forest ging es ein paar Meilen auf unbefestigter Straße gen Norden zur kanadischen Grenze. Als die kanadische Grenze nur noch ca. 1 Meile entfernt war, sind wir über den Lake Koocanus wieder Richtung Süden gefahren. Seit ca. 2 Wochen sehen wir immer mal wieder bereits gelbe Blätter, die auch schon langsam auf den Boden fallen. Der Herbst ist hier nicht mehr weit. Geschafft und hungrig kamen wir in Kalispell an, dies ist unser Ausgangspunkt für den morgigen Ausflug in den Glacier Nationalpark.

23.08. Bei frischen 12 Grad starteten wir in den Glacier Nationalpark. Die Hauptroute durch den Glacier NP verläuft auf der Going-to-the-Sun Road. Herzlich Willkommen in den Dolomiten. Die Ähnlichkeit ist verblüffend. Wir genossen die zahlreichen Aussichtspunkte in einer wunderschönen Berglandschaft.

24.08. Montana ist riesig! Der weitere Weg nach Osten führte uns durch den Flathead National Forest und über den Flesher-Pass in die Hauptstadt Montanas nach Helena. Nach einer Stärkung ging es weiter über endlos erscheinende Weizenfelder nach Columbus. Erwähnenswert ist auch unsere Unterhaltung an einer Tankstelle mit einem “Montaner”. Er war von unserem ausländischen Kennzeichen angetan und erzählte uns, dass er sehr gerne mal Deutschland besuchen möchte. Dort gäbe es die zwei Schlösser von Mad Max und ansonsten ja nicht viel zu sehen. Als wir zu verstehen gaben, dass wir keine Schlösser von Mad Max kennen, entpuppte sich jedoch nach einigen Nachfragen, dass er die Schlösser von König Ludwig II meint:-)

25.08.: Ein langer Tag liegt vor uns. Unser erster Stop war das Little Bighorn Battlefield. Hier haben wir unsere ersten europäischen Motorradfahrer mit britischen Kennzeichen angetroffen. Es folgte eine lange Unterhaltung. Danach konnten wir noch ein wenig in die Geschichte des Little Bighorn eintauchen. Über die Interstate erreichten wir Wyoming. Nach einem späten Mittagessen in Gilette machten wir noch einen Abstecher zum Devils Tower National Monument. Der Devils Tower ist ein Fels, der sich turmartig etwa 265 Meter über sein Umland erhebt und einen Durchmesser von ca. 150 Meter besitzt. Er ist ein heiliger Ort der Indianer. Hier tummeln sich ganze Herden von Präriehunden. Weiter ging es durch den Black Hills National Forest und kurz vor der Abenddämmerung erreichten wir die Grenze von South Dakota. Das für Motorradfahrer berühmte Städtchen Sturgis, das einmal im Jahr von Bikern regelrecht überschwemmt wird, haben wir noch schnell durchquert. Endlich, nach 750 km und 12 Stunden später haben wir unser Tagesziel Rapid City erreicht.

27.08.: Nach einem Tag Pause ging es ganz früh Richtung Süden zum Mt. Rushmore. Majestätisch ragen die Köpfe aus dem Felsen, ein Anblick zum Genießen. Anschließend stand noch der “unfertige” Crazy Horse auf dem Programm. Diese Skulptur stellt einen Sioux-Häuptling dar. Die Mission Crazy Horse begann 1948 und wird wohl nach heutigen Schätzungen noch 50 Jahre zur Fertigstellung benötigen. Derzeit arbeiten nur acht Bildhauer an diesem Kunstwerk und es werden laufend weitere Bildhauer ohne Höhenangst gesucht.