Nordkalifornien mit Wälder, Flüssen und Natur pur vom 11.-13.06.2016
11.06. – Anreise Redding: Kalifornien – was für ein Bundesstaat! Wir hatten ein ganz bestimmtes Bild davon. In diesem Bild kommen jedoch solche Landschaften durch welche wir in Nordkalifornien fahren nicht vor. Diese Anblicke hätten wir eher in Colorado oder Alaska vermutet. Auf dem Redwood Highway ging es Richtung Grenze Oregon. Unser Plan war, dass wir eine Runde auf kleinen Straßen im Hinterland von Oregon fahren und anschließend wieder in Kalifornien übernachten. Als wir einen kleinen Loop in Oregon gefahren sind und schließlich Mitten im Wald gelandet sind blieb uns nichts anderes über, als umzukehren und uns einen anderen Weg nach Kalifornien zu suchen. Unser Navi war leider (mal wieder) nicht sehr hilfreich, dafür hat uns das Handy von Ralf eine wunderschön kurvige Straße vorgeschlagen. Unsere mittägliche Pause haben wir ganz idyllisch an einem Fluß, den Klamath River im Klamath National Forest verbringen können. Dieses Mal mit einer großen Anzahl an Falken, die uns ihr weißes Gefieder am Bauch mit großem Stolz und geringem Abstand präsentierten. Zudem haben wir ständig Hubschrauber mit einem Anhängsel durch die Luft fliegen sehen. Das Anhängsel konnten wir uns nicht erklären, obwohl wir vermuteten dass es sich um Löschwasser handeln müsste. Nach ein paar Kilometer südwärts gab es keinen Zweifel, es war Löschwasser. Eine riesige Rauchwolke zog über den Himmel und wir konnten schon die ersten größeren Vorbereitungen der Feuerwehr auf den Straßen sehen. Hoffentlich hat sich der Waldbrand nicht weiter ausgebreitet! Die kurvenreichen 450 km des heutigen Tages sind für jeden Motorrad-Fahrer ein Gedicht. Über weite Strecken durften wir heute eine wahre Blumenpracht bewundern. Die Blumen blühen mit Farben, die fast eine komplette Farbpalette abbilden. Wilde Flüsse mit Stromschnellen und Mischwälder, die herrlich nach Wald dufteten, machten diesen Fahrtag zu einem wunderschönen Erlebnis.
12.06. – Anreise Oroville: Östlich von Redding liegt der Lassen Volcanic National Park – ein kleiner sehenswerter National Park, der immer noch mit Schneemassen bedeckt ist. Der Mittelpunkt in diesem Park ist der Lassen Peak, ein Berg mit ca. 3.200 Meter. Wir haben diesen Berg fast umrundet und konnten ihn in aller Pracht bei strahlendem Sonnenschein bewundern. Die einzig befahrbare Straße durch diesen National Park führte unter anderem am Emerald Lake vorbei. Der größte Teil dieses Sees ist immer noch mit Eis bedeckt. An einem kleinen türkis schimmernden Band kann man den Rand des Sees erahnen. Weiter ging es zum Sulphur Works, dort sieht man kleine Geysiere, die sich mit heiß-sprudelndem Wasser an der Erdoberfläche zeigen. Über den Lake Almanor ging es weiter Richtung Süden am Feather River entlang, dieser Fluß scheint für Rafting bekannt zu sein.
Anmerkung: Temparatur-Schwankungen hatten wir in den letzten Tagen zuhauf. An der Küste hatten wir ca. 18-20 Grad, auf dem Weg nach Redding und in Redding hatten wir 30-33 Grad, im Lassen Volcanic NP fiel das Thermometer auf 11 Grad und bei unserer Ankunft in Oroville hatte es wieder 33 Grad.
13.06. – Anreise Sacramento: Der höchste Staudamm mit 235 Meter (noch vor dem Hoover Damm mit 221 Meter) in den USA liegt ein paar Meilen nördlich von Oroville, damit haben wir heute unseren Fahrtag gestartet. Anschließend sind wir noch über den Lake Oroville und haben den dortigen Bald Rock Loop abgefahren. Auf dieser Wegstrecke gab es wieder Mal, wie so oft hier, kilometerlang keinerlei Ortschaften sondern nur Wälder. Vereinsamte Briefkästen am Straßenrand haben uns aber angezeigt, dass auch diese Gegend bewohnt sein muss, obwohl man von menschlichen Behausungen weit und breit nichts sieht. Wenn wir in ländlichen Gebieten der USA Behausungen sehen, dann können wir es kaum glauben, dass wir in einem hochentwickeltem Land unterwegs sind. Die Unterkünfte erinnern doch sehr an Dschungelbehausungen in Sri Lanka (kein Witz!), lediglich die Unterstellmöglichkeiten der riesigen Pick-Ups unterscheiden die USA-Behausungen mit denen in Sri Lanka. Zudem sind wir immer wieder aufs Neue entsetzt, dass gefühlt jeder Landbewohner (gilt auch für New Mexiko, Utah und Nevada) einen eigenen Auto- bzw. Schrott-Friedhof vor seiner Haustür hat. Auf der Fahrt entlang des Feather Rivers konnten wir die “Eby Stamp Mill” bewundern. Diese Mühle ist eine von wenig übrig gebliebenen Mühlen aus der Goldgräberzeit. Nach einem kurzen Fahrtag, sind wir gut in unserer Unterkunft in einem Vorort von Sacramento angekommen. Hier verbringen wir die nächsten sieben Tage in einem Haus mit wunderschönem schattigen Garten, wir freuen uns auf ein paar Tage Sonnenbaden und Grillen.
Unsere Reise im Detail
- Log1 – Boxed
- Log2 – A Good Day
- Log3 – Detroit
- Log4 – Go West
- Log5 – TX und NM
- Log6 – Colorado Teil 1
- Log7 – Four Courners
- Log8 – Canyons I
- Log9 – Canyons II
- Log10 – Death Valley
- Log11 – BMW Las Vegas
- Log12 – Riesenbäume I
- Log13 – Pazifik I
- Log14 – San Francisco
- Log15 – Riesenbäume II
- Log16 – Nordkalifornien
- Log17 – Sacramento
- Log18 – Mono Lake
- Log19 – Bryce Canyon
- Log20 – Colorado Teil 2
- Log21 – Yellowstone
- Log22 – Idaho
- Log23 – Oregon I
- Log24 – Oregon II
- Log25 – Pazifik II
- Log26 – Pazifik III
- Log27 – Portland
- Log28 – Der Norden
- Log29 – Go East
- Log30 – Detroit II
- Log31 – Unterkünfte
- Log32 – Essen
- Log33 – Route 2016