Nordküste von Kalifornien vom 06. bis 10.06.2016

06.+07.06.: Wir verließen San Francisco über die Golden Gate Bridge und machten uns auf den Weg zu den Redwoods (Riesenbäume) an der kalifornischen Nordküste. Wir durchquerten das durch Weinanbau bekannte Sonoma County mit schönen sanften Hügeln entlang der Küste. Eine längere Pause mit Picknick haben wir an einem herrlichen Aussichtspunkt (Schooner Gulch) genossen. Unsere Etappe führte uns in das 300 km nördlich von San Francisco gelegene Fort Bragg im Mendocino County. Fort Bragg selbst ist ein kleines Städtchen direkt am Pazifik. Wir haben uns dort den sog. Glass-Beach angesehen. Dieser wird so genannt, weil früher dort die Mülldeponie der Stadt war und nun die ganzen Glasscherben vom Meer glatt geschliffen an den Stand gespült werden

08.-10.06.: Auf unserer heutigen Fahrt nach Crescent City durften wir die letzten 70 km des Highway Nr. 1 abfahren. Danach ging es gleich in den Humboldt Redwoods State Park. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl kilometerweit durch einen riesigen Regenwald (ok, Regenwald mit Teerstraße) zu fahren und diese Riesen-Bäume rechts und links zu sehen. Einer größer wie der andere. Bei einem Zwischenstopp ist Ines um einen Baum mit großen Schritten rumgegangen – sie zählte 17 Schritte. Anschließend sind wir noch durch einen Redwood hindurch gefahren und haben das klassische Foto gemacht. Am nächsten Tag sind wir auf der “Avenue of the Giants” durch den Redwood National Park gefahren, der dortige “Big Tree” ist 95 Meter hoch. Der höchste (bekannte) Baum der Erde ist ebenfalls im Redwood National Park mit einer Höhe von 115,6 Meter. Wo genau dieser Baum steht, halten die Ranger geheim um einen Touristen-Ansturm zu vermeiden. Die Redwoods wachsen mehrheitlich in Nordkalifornien, da hier diese Wälder einem Regenwald der gemäßigten Breiten entspricht. Niederschläge gibt es mehrheitlich im Winter, die Sommermonate sind trocken, aber häufiger Nebel sorgt in den Wäldern für eine durchgehend hohe Luftfeuchtigkeit. Nördlich des Parks mündet der Klamath River in den Pazifik, wir haben dort einen ausgiebigen Stopp eingelegt und einen Spaziergang zum Strand unternommen. Wir haben unseren Augen nicht getraut! Jede Menge aktive Seelöwen: spielende, auf den Wellen surfende und Fisch fangende (bevorzugt Aale), die sich durch nichts ablenken haben lassen. Und ihr werdet es nicht glauben, wir haben unsere ersten Wale im Pazifik gesehen!!! Wer muss schon zum Whale-Watching auf das offene Meer, wenn er weiß, wo er diese beeindruckende Tiere ganz nah am Strand erleben kann. Bei uns war es freilich Zufall.

Anmerkung: Insgesamt sind die letzten 400 km des Highway 1 in Kalifornien (ab San Francisco bis Leggett) für uns am schönsten. Diese sind weniger befahren, als die touristischen Abschnitte südlich von San Francisco und sind in unseren Augen landschaftlich abwechslungsreicher. Wir können uns derzeit nicht vorstellen, dass es noch besser wird. Die Küste von Kalifornien ist für uns überraschend grün und bei 18-20 Grad herrschen optimale Bedingungen zum Wandern und Motorradfahrern. Vormittags ist es allerdings oft noch neblig. Übrigens, unseren letzten Regen hatten wir in Blanding, Utah am 28.04.2016.

An unserem letzten Tag in Crescent City haben wir das gute Wetter ausgenutzt und haben einen Strandspaziergang unternommen. Auf dem Weg zum Strand haben wir zwei Fischer angesprochen, die jede Menge Käfige vom Boot auf einen Pick-Up geladen haben. Auf unsere Nachfrage, wofür die Käfige gut seien, haben sie uns aufgeklärt, dass dies Krabben-Fallen sind und uns deren Funktionsweise erläutert. Anschließend haben wir noch erfahren, dass Crescent City die Hauptstadt der Dungeness-Krabben ist. Leider haben wir uns aber im Vorfeld schon Austern gegönnt, so dass wir die Krabben nicht in deren Hauptstadt verspeisen können. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Die Westküste befindet sich zu dieser Jahreszeit in einem bunten Blumentaumel, überall blühen Wildblumen in den unterschiedlichsten Farben. Am Abend sind wir dann nochmal Richtung Leuchtturm los – allerdings ohne genau zu wissen, wie man dorthin kommt – um den Sonnenuntergang anzusehen. Den Sonnenuntergang haben wir ganz knapp verpasst, (aufgrund der unbekannten Entfernung) aber die Farben waren an der Küste unter dem Leuchtturm trotzdem atemberaubend schön.